Wohlbehalten zurück in der Kälte

Die ganze faszinierende Weltumrundungstechnik hat funktioniert und hat unsere Körper nach Deutschland zurückbefördert.



Die Seele rudert noch irgendwo auf dem Ozean und findet es ziemlich weit….



Wir sind sehr dankbar für diese gelungene Hochzeitsreise, die uns unglaublich Schönes hat erleben lassen. Tolle Plätze, ganz neue Arten zu Sein, ein Gefühl von großer erlebter Weite und vielen ganz neuen Perspektiven.
Jetzt müssen wir wir uns erstmal an Minusgrade und Arbeitsfokussierung gewöhnen…

Danke an Alle, die mitgereist sind!

Schöne Tage in Koh Lanta

Wieder gelandet an einem 90-Grad Strand unseres Kugelwohnplatzes.
Hängematte in unserem Häuschen in Relax Bay.
Sanfte, warme Luft, das Rascheln der großen Bananenpflanzen vor unserer Terasse.
Das ruhige rhythmische Geräusch, wenn die Gärtner den Rasen vom heruntergefallenen Laub befreien.
Zeit, die einfach fließen darf wie ein weiter, ruhiger, klarer Strom, der durch fruchtbare Landschaft fließt. Fülle, Selbstverständlichkeit. 

Ich sehe mein entferntes Leben in der deutschen Hamsterkolonie widergespiegelt in den so verknittert ernst erscheinenden Gesichtern mancher Westler hier, hergeflogen aus einem Leben, das offensichtlich voll ist von zahlreichen, komplizierten und schwierigen Gedanken und stressigen Jobs. Die klugen Köpfe sitzen schwer auf den müden Körpern. Jeder fest verschlossen in seiner Egoblase, voll ausgelastet mit angestrengtem Erholen. Gesundbleiben. Die gebotenen Leistungen kontrollieren und bewerten. Hat man das bestmögliche Angebot erwischt? Den Urlaub nutzen. Kontrolliert, aber effektiv braunwerden. Man möchte sie besser nicht bei ihrem wichtigen Projekt stören, indem man sie anspricht, das fühlt sich ganz anders an als die offenen Leute in Neuseeland. 
Die einzigen, die einfach menschlich anwesend sind, sind die zahlreichen Kinder und die Thais, die diesen Ort pflegen und die armen reichen Westler bedienen.

Das Dumme ist nur, wir sind ja selber „Westler“. Allerdings lachen und lächeln wir im Vergleich viel und geniessen sichtlich entspannt den schönen Platz in vollen Zügen, und werden vermutlich deswegen schon nach drei Tagen als jemand irgendwie Spezielles wahrgenommen und gleich mit einem Lächeln oder einem freundlichen „Sawadee“ begrüßt.
Üben wir uns also im Mitgefühl für unsere fleissigen Mithamster, bald drehen auch wir wieder munter mit am großen Rad.

Es ist traumhaft schön hier, ein gut gepflegter Paradiesgarten an einer eigenen Bucht mit weiß-buntem Korallensand. Das Meer ist warm und klar, mit sanften Wellen. Ein großer Baum am Strand spendet Schatten.

Unser offenes, palmblattgedecktes Terassen-Restaurant liegt direkt am Strand, geschmückt mit lustig verteilten roten und gelben Lampions. Eine umfangreiche, französisch angereicherte Speisekarte lädt zum Probieren und Genießen ein. Mmh, echtes Thaiessen, scharf, würzig frisch und leicht!

Nebenan eine Strandbar, an der es jeden Abend zur Happy Hour (die leider – nothing is perfect – mit der lunchtime der vereinzelten Mücken sammenfällt) einen wechselnden leckeren Coctail zum Probierpreis anbietet. Der tropische Sonnenuntergang allerdings läßt die kleinen Mittrinker schnell vergessen und ist jeden Abend ein Erlebnis.

Wir haben einen hübschen, mit den Jahren leicht schief gewordenen Bambusmatten-Bungalow mit eigenem Bad, Ventilator und Terrasse mitten im Dschungel-Garten. Große Bäume und Bananenpflanzen geben Schatten, durch die Stämme glitzert das Meer, und die Wellen, die Vögel und die Grillen spielen leise die Hintergrundmelodie des Tages. (Gemessen an den edlen Flöten-Klängen des neuseeländischen Tui’s sind die hiesigen Konzertanden allerdings nur Amateure)

Es ist der perfekte Flitterwochenplatz als willkommene Ergänzung und Abrundung zu den frischen, abenteuerlichen Natur & Outdoor-Wochen in Neuseeland. So etwas hatten wir uns erhofft, fühlen uns leicht wie zwei weiße Wolken im Wind, geniessen die Schönheit und diesen tropischen Luxus mit dankbarem und leichten Herzen.

Auch das ist eine der tausend Möglichkeiten dieser einen Welt!

Sybil: Mein lieber Mann schreibt mir ganz aus dem Herzen! Welch ein schönes Leben!

An unsere Freunde: Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich für eure netten Kommentare, es ist ein besonderes Erlebnis, auf dieser Reise mit euch in Verbindung zu sein!

Weltumrunden im 21. Jahrhundert

Neuseeland verabschiedet uns in Wolken gehüllt wie zu unserer Ankunft. Wir verlassen es mit einem dankbaren Gefühl, dieses besondere Stückchen Erde mitten im Ozean kennengelernt zu haben.

Auch wenn alles hier um mich herum Flughafen-Routine ist, erscheint es mir faszinierend, wie dieses riesige Luftfahrzeug innerhalb von Sekunden beschleunigt, und sich bei ca. 360Km mit all unserem Gepäck und unseren Körpern einfach in die Lüfte schwingt.

Die Menschen sind so mutig, so klug und geschickt, wären sie doch ein bißchen mehr weise, wie ihr selbstzugewiesener überheblicher Gattungsbegriff „sapiens sapiens“ verspricht, was könnten sie alles Gutes möglich machem ….

Der neue Flughafen in Bangkok wirkt wie eine Raumstation mit seinen unglaublichen Ausmaßen, hier sind ganze Berge von Metall, Beton und Marmor verbaut worden.

Die Wege sind so lang, dass man per Rollsteig transportiert wird. Ein Heer von Reinigungsarbeitern hält alles auf Hochglanz.

Leider ist unser Inlandflug nach Krabi erst am nächsten Tag, und wir haben nach einigem Abwägen wirklich keine Lust, jetzt in der Fluhafenumgebung ein teures Hotel zu suchen. Also versuchen wir uns als Clochards, so zur Abwechslung.
Das härteste – neben den Alusitzen – ist es dabei überraschenderweise, bei 27 Grad Außentemperatur irgendwo dem Eishauch der gigantischen Klimaanlage zu entkommen. Wie gut, dass es das Zwiebelschichtenmodell, ermöglicht, in dieser hochzivilisierten, aber kalten Technikumwelt zu überleben.

Wir sind mittlerweise entspannt genug, um am nächsten Morgen nach einem ersten warmen(!) thailändischen Frühstück in einigermaßen akzeptablem Zustand unseren Flug nach Krabi anzutreten.