Erfahrungsbericht – das iPad als Reisebegleiter

Wie nützlich ist das iPad als Reisebegleiter? Hier ein Zwischenbericht nach 4 Wochen Neuseeland, die meiste Zeit davon an entlegenen Plätzen in der der Natur. Ich wollte einen Reiseblog schreiben, auch mal Photos hochladen und die Karten-App für die Navigation benutzen.


Blog aktualisieren mitten in der Landschaft

Ausrüstung: Ein 3G-iPad 16Gb der ersten Generation, eine Lederhülle als Schutz für die Technik, fürs bessere Handling (bequemes zwischen-die-Knie-klemmen zum Tippen) und für ein dezentes Autreten – so sieht das potenziell begehrliche Stück harmlos aus wie ein ledergebundenens Notizbuch. Außerdem ein kleiner Adapter für den 12V Auto-Zigarettenanzünder mit USB-Buchse zum Aufladen unterwegs. (klappt einwandfrei!)

Meinen deutschen Tarif habe ich für die Reisezeit gekündigt, die Roamingtarife fürs Ausland sind völlig indiskutabel. Ich habe mir stattdessen gleich in der Flughafenhalle eine neuseeländische mobile Flatrate von Vodaphone geholt (die haben lt. Netzrecherche in NZ die beste Abdeckung), war eine Sache von 5 Minuten. Die  SIM-Karte fürs iPad kostet 30 NZ$, das sind ca 16 EUR. SIM einlegen, Registrierungseite von Vodaphone ansurfen und Kreditkartendaten eintragen. Von den beiden Tarifen, die für jeweils 30 Tage Internetzugang anbieten wählte ich den größeren, 3GB für 50$. Funktioniert auf Anhieb.
In den größeren Städten gibt es 3G-Geschwindigkeit, damit surft man fast wie mit DSL. In den allermeisten Gegenden gab es immerhin den normalen Mobilfunkanschluss, mit dem man wichtige Seiten mit einiger Geduld aufrufen kann. Mit gelegentlichen Verbindungsabbrüchen bei schwacher Verbindung muß man aber leben. Mailabholen und die Karten-App benutzen ging fast immer.

Das Fazit nach ein paar Wochen ist durchweg positiv, vor allem die Vielseitigkeit ist das wichtigste Pro-Argument. Sogar meine zunächst skeptische Reisebegleiterin möchte das Täfelchen nicht mehr missen und verlangt regelmäßig danach.

Das iPad ist so vieles gleichzeitig:
– eine stufenlos zoombare, hochauflösende Karte, auf der bei Bedarf noch jeder Feldweg eingezeichnet ist, ausgestattet mit dem magischen, pulsierenden blauen Punkt, der fortlaufend die eigene Position auf der Karte anzeigt, und auf die Frage „wo sind wir gerade“ präzise Auskunft gibt.



– Eine immer aktuelle Wetterauskunft wenn das Netz es hergibt, nützlich für die spontane Reiseplanung,



Recherche zu Reisezielen und Unterkünften, deren Telefonummern und genaue Ortsangaben, die man in der Karte eingeben und die Plätze so leicht finden lassen kann.



Mailverbindung zum Rest der Welt
Blog-Bodenstation für dieses WordPress-Blog. Ich habe für einen Schnellzugriff in iCab, dem alternativen Browser mehrere Tabs angelegt: eine Seite, um neue Artikel anzulegen, die Kommentarverwaltungsliste und die Besucheransicht des Blogs. Es macht viel Spaß, die Reiseerlebnisse mit den Freunden zuhause zu teilen!
– Ein Fotobetrachter und Fotospeicher. Es war immer ein schöner Moment, die tägliche Fotoausbeute (über das Kamera-Connection-Kit) ins iPad zu holen, die Photos hochauflösend auf dem guten Display zu begutachten, sie zu drehen und mißlungenes gleich zu löschen.



– Ein Fotolabor, um schöne Ausschnitte zu machen, Belichtung oder Kontrast nachzubearbeiten. Ich benutze dafür die sehr vielseitige App „Photogene“. Sie bietet auch die praktische Möglichkeit, die großen Kamera-Photos für Mail oder Blog passend herunterzurechnen auf zB 640 Pixel, damit ein Upload überhaupt möglich ist bei schwacher Netzverbindung. Sehr praktisch ist auch ein hier eingebauter FTP-Upload, mit dem ich meine Blog-Bilder direkt ins WordPress-Upload-Verzeichnis hochladen konnte.



– Ein leistungsfähiges Wörterbuch zum Nachschlagen von rätselhaftem Vokabular, das einem unterwegs begegnet.



– Und – bei gutem 3G-Netz- sogar ein supergünstiges Telefon. Wir führten ausführliche Gespräche mit Freunden zuhause für wenige Cent die Minute (Voice over IP, über die Sipgate-App). Überraschend gute Tonqualität, man muß nur etwas längere Pausen machen, um sich wegen der leichten Verzögerung rund um die Welt nicht ins Wort zu fallen.



– Wenn man möchte, ein komplettes Bücherregal zum Gewicht eines einzelnen dicken gebundenen Buches. Solange man Schatten, hat, läßt es sich komfortabel lesen auf dem iPad. In der Sonne ist es allerdings nicht zu gebrauchen. Außerdem ist die Auswahl im Apple-Buchladen noch sehr eingeschränkt. Immerhin hat man einen Buchladen überall dabei und kann „nachtanken“.



– Unterhaltung: Wir haben uns stundenlang mit der „Scabble“-App vergnügt – ein klassisches Scabble, nur dass man keinen Steine verlieren oder das Brett umstoßen kann. Alles ist noch da nach dem Umzug auf den nächsten Platz. Punkte zählen muß man auch nicht. Macht Spaß! „Pacman“ und „Tetris“ kamen auch mal zum Einsatz.



Fazit – Wenn man eine gute lokale Datenflatrate bekommt (und nur dann), ist das iPad ein sehr vielseitiger Reisebegleiter!
Verbraucht habe ich ca. 0,5 GB in den 30 Tagen.

4 Antworten auf „Erfahrungsbericht – das iPad als Reisebegleiter“

  1. Ich benutze es in letzter Zeit ebenfalls zunehmend für berufliche Außeneinsätze. Bei Besprechungen ist es meistens praktischer und sowieso handlicher als das Notebook, aber eben auch beim Verreisen im Zug oder vor Ort…

  2. Hallo Ihr Lieben
    Ich war länger unterwegs und dann viel am Arbeiten, heute habe ich mich mal wieder kurz in Euer Traumabenteuer geklickt.
    Es sind wunderschöne Bilder und ich freue mich mit Euch !!
    Ich bin nicht so gerne am PC, nach wie vor ist das nicht so mein Ding und werde deshalb viel an Euch denken, aber ihn sicher nicht so oft zur Kommunikation nutzen.
    Ich freu mich dann aufs Erzählen und Fotos schauen bei einer Tasse Tee . Mit vielen lieben Grüßen von Annette

  3. hallo ihr lieben reisenden,
    ich reise mit -bin froh um den Ipad und deine „werbung“ martin so mitten aus der wunderschönsten natur heraus formuliert lässt selbst eine computerbanause wie mich erschaudern… so ein ding muss her – dazu aber die tolle landschaft – der direkte blick in die welt.! ia, ich will viel. – ihr lieben, ich geniesse es mit euch und freue mich über eure bilder und die berichte.
    wir sind hier gaz schön am strampeln – haben tolle momente mit „wentzingervisionen“ im augustinermuseum – am 12. 2. spielen wir zum letzten mal. – dann aber zurück im proberaum schwingt die baggerschaufel von allgeiers mir vor der nase hin und her – das vorderhaus wird gerade in stücke zerlegt und seine geschichte zerfällt.! – trauriger anblick – wir müssen raus und ich hoffe, wir finden endlich endlich endlich.
    ich freue mich wenn ihr wieder da seid – freu mich jetzt über euer sein dort – alles liebe, franziska

    1. Liebe Franziska, Werbung braucht das iPad sicher keine mehr. Ich schrieb das hauptsächlich, um meine Praxiserfahrungen, die vielleicht für andere nützlich sein können zur Verfügung zu stellen, oft fehlen nämlich im algemeinen Werbegeklingel genau solche real gesteteten Erfahrungen.
      Dieses nette Gerät, das uns erlaubt unsere Reiseerfahrungen zuteilen und uns wirlich Freude macht, und die schwingende Baggerschaufel vor eurem Fenster sind ja beide das Ergebnis unseres erfolgreichen UND destruktiven Wirtschaftsystems. Das macht nachdenklich. Gute Leute müssen sich um Alternativen bemühen, und vieles, was wir unterwegs gesehen und gefühlt haben, macht uns Mut, daß das möglich ist.

      Ich freue mich, euch wiederzusehen, toll dass das mit dem Augustinermuseum doch geklappt hat. Viel Glück beim Finden!

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